Rahoe St. Night Market | Taipei
Gibt man in Google den Begriff “night markets taipei” ein, erhält man über 30 Treffer von Night Markets in der Taiwanesischen Hauptstadt.
Die in asiatischen Metropolen üblichen Nachtmärkte bieten, je nach Markt, orginale lokale Kulinarik, die für einen Europäer von Sterneniveau, über großartig, spannend, grenzwertig, bis hin zu potentiell ungenießbar und gefühlt tödlich reichen.
Ich habe mich in Taipei, aus einer Mischung aus Google-Resultat, Reiseführer-Feedback zu Touristen-Nepp, kulinarischem Mix und optimaler Erreichbarkeit, für den Rahoe St. Night Market im Songshan District entschieden. Wobei ich das Thema Erreichbarkeit ein wenig nach hinten reihen möchte, mit der U-Bahn erreicht man in Taipei (wie übrigens auch in Tokio) alles in atemberaubend schneller Zeit. Riesige Distanzen in Megacities werden hier zu kurzen Abstechern. Die U-Bahn fährt die ganze Nacht.
Frittierter Calamar, Ramen und Takoyaki
In der Liga “Großartig” finden sich Gerichte wie frittierter Calamar, etliche Suppen, Ramen, unterschiedlichste Spieße vom Fisch und Huhn bis hin zu Jiaozi und Dim Sum. Ein Must-Have für mich sind Takoyaki, leicht frittierte Oktopus-Bällchen. Sensationelle Qualität wird hier mitten auf der Straße zu großartigen Köstlichkeiten zubereitet. Großes Kino!
Gebratener Reis, gebratene Nudeln, etliche Innereien
Die Liga “Spannend” decken allerlei gebratene Reis- und Nudelgerichte ab, die allesamt traumhaft duften, aber teilweise mit undefinierbaren Zutaten gebraten werden. Innereien spielen, sowohl als Spieß, als auch rein gebraten, ebenfalls eine tragende kulinarische Rolle und touchieren dabei die Kategorie “grenzwertig”.
Geflämmte, gefüllte Hühnerhaut
In Erwartung einer Art Krautröllchen entschied ich mich in letzter Sekunde dann schlussendlich doch nicht für etwas, was sich als Hühnerhautroulade, gefüllt mit undefiniertem, weiteren Fleisch herausstellen sollte. Das ganze fällt nur deshalb noch in die Kategorie “grenzwertig” und nicht in “potentiell ungenießbar”, weil es wirklich außergewöhnlich gut gerochen hat. Aber definitiv nichts für mich.
Hühnerfüße, Schweineohren, Kutteln
Die Kategorie “potentiell ungenießbar” entstand beim Schlendern über den Markt und dem Blick über gedämpfte Schweineohren, frittierte Schweineohren und Kutteln in allen möglichen Variationen. Wobei ich Kutteln noch ein weiteres mal in Taipei und auf dem Rückflug von Taipei nach Istanbul bekommen sollte. Und was soll ich sagen, sie haben mir beides mal vorzüglich geschmeckt.
Die Kategorie potentiell tödlich bildete das Kapitel Hühnerfüße. Gedämpft und in Sauce geschwenkt sieht das ganze ein wenig wie Huhn süß/sauer aus. Wenn man aber bei einem Gericht nicht mal richtig weiß, was man davon essen darf und was nicht, dann fällt das für mich in diese Kategorie. Denn Frage unter uns - kann man da die Krallen mitessen? Kann man diese verdauen oder perforieren sie den Darm? Fragen, die ich am Markt nicht beantworten konnte und bis heute nicht beantworten kann. Eine kurze Google-Suche würde da wohl helfen, keine Ahnung warum ich die bis heute in dieser Beziehung nicht angestoßen habe.
Meeresfrüchte, Langusten und Muscheln
Auf gefühlt Sterneniveau gibt es auf dem Rahoe St. Night Market einiges an Meeresfrüchten wie Langusten und weitere Köstlichkeiten aus dem ganz Taiwan umgebenden Meer, wie Jakobsmuscheln, zu essen.
Die Languste, am Holzkohlegrill zur Perfektion gegart, wird nur noch von der Jakobsmuschel übertroffen, die am Straßenrand mit nicht mehr als der Originalschale und einem Bunsenbrenner zubereitet wird. Atemberaubend!
Preislich bewegen wir uns bei all diesen Gerichten auf dem Niveau von Imbissbuden, man wird hier für wenig Geld geschmacklich top, authentisch und gesund satt.